Weltoffenheit und die Ablehnung von Rassismus und Rechtspopulismus gehören zusammen / Bündnisse wehren sich gegen Kriminalisierung
„Wir begrüßen die gestrige breite Unterstützung vieler Bremerinnen und Bremer für eine weltoffene Stadt“, so Sofia Leonidakis vom Bündnis gegen Rassismus und Rechtspopulismus sowie Tobias Helfst vom Bündnis gegen Nationalismus einhellig.
„Die Forderung nach Weltoffenheit und die Ablehnung von Rassismus und Rechtspopulismus gehen Hand in Hand. Wir laden daher alle ein, am Samstag gegen Rassismus und für soziale Gerechtigkeit Flagge zu zeigen!“, so Leonidakis.
Irritation hingegen lösten bei den OrganisatorInnen Äußerungen des Uni-Professors Lothar Probst aus. Danach sei die Demonstration gegen Rassismus, Rechtspopulismus und Nationalismus gegen „Toleranz“ und auf „Randale“ aus. „Das ist ein plumper Versuch unseren Protest gegen die nationalistische und sexistische Politik der AfD zu kriminalisieren“, so Tobias Helfst vom Bündnis gegen Nationalismus. Und weiter: „Woher sich die Gewaltphantasien von Herrn Probst speisen, ist mir schleierhaft. Ich frage mich, aus welchen Beweggründen heraus eine antirassistische Demonstration ohne jegliche Anhaltspunkte diskreditiert wird.“ Vorgesehen ist ein Demonstrationszug vom Brill bis vor den Tagungsort des AfDParteitages. Blockaden oder gar die Verhinderung des AfD-Parteitages hingegen sind entgegen mancher Darstellung nicht Bestandteil des Demonstrationskonzeptes.
„Die Demonstration soll ein gemeinsames Zeichen gegen die rechtspopulistische AfD, gegen die PEGIDA-Demonstrationen und ihre unsoziale, nationalistische und rassistische Politik setzen“, so Leonidakis und Helfst. Die beiden Bündnisse rufen für Samstag den 31. Januar ab 13 Uhr zu einer Großdemonstration ab „Am Brill“ auf. Die Route führt über Tiefer, am Wall, Herdentor bis zur Bürgerweide, dem Tagungsort der AfD.
Link zu weiteren Information (Downloadmöglichkeit)
T e i l h a b e p r a k t i z i e r e n , u m A u s g r e n z u n g z u v e r h i n d e r n
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=145132#145132
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir vom „Haus9“ – Vermietung von Betriebsstätten zur gewerblichen Tätigkeit an selbständig in der Sexarbeit tätige Menschen – unterstützen ihren Aufruf. Als Aktive im Feld der erotischen und sexuellen Dienstleistungen unterliegen wir erheblicher Stigmatisierung, sozialer Ächtung und diskriminierender Behandlung. Die rumänischen Sexarbeiterinnen, die bei uns tätig sind unterliegen zudem unmittelbar rassistischen und kriminalisierenden Verurteilungen seitens hoher AmtsträgerInnen Bremens, die fortgesetzt unwahre Tatsachenbehauptungen und falsche Verdächtigungen ihnen
gegenüber in der Öffentlichkeit verbreiten.
In der Anlage finden Sie Informationsmaterial zu diesen Sachverhalten.
Es handelt sich dabei um unsere In Rumänisch und in Deutsch vorliegende Zwischenausgabe der Studie Rumänische Sexarbeiterinnen in Bremen – Arbeitsort Wohnung, um den in Rumänisch und Deutsch vorliegenden Flyer Teilhabe praktizieren, um Ausgrenzung zu verhindern (Druckvorlage), den wir z. B. auf der Kundgebung der Aktion Bremen tut was am 26.01.2015 verteilt haben und um unsere Stellungnahme Teilhabe praktizieren, um Ausgrenzung zu verhindern zu den Aktivitäten insbesondere des Bündnisses Bremen tut was, dessen Initiator Bürgermeister Jens Böhrnsen eine Verwaltung vertritt, in der zumindest mit der Landesfrauenbeauftragten Ulrike Hauffe und dem Senator des Inneren Ulrich Mäurer Amtsträgerinnen sitzen, die rumänische Sexarbeiterinnen durch die Unterstellung sie seien Zwangsprostituierte, diese in einen kriminellen Zusammenhag bringend, rassistisch abwerten.
Wir könnten, in Unterstützung Ihrer Initiative, versuchen, ihren Aufruf von unserer Übersetzerin in Moldawien ins Rumänische übertragen zu lassen, damit er auch für muttersprachlich Rumänische Menschen zur Verfügung steht. Eine entsprechende Anfrage haben wir an unsere Übersetzerin gestellt, können aber noch keine Zusage machen, ob sie kurzfristig Zeit findet, die Übersetzung anzufertigen. Zudem bitten wir Sie, damit die Arbeit nicht umsonst ist, uns mitzuteilen, ob diese Übersetzung Verwendung finden würde.
Über eine Erwähnung als UnterstützerInnen auf Ihrer Internetseite würden wir, derzeit Alessia, Arielle, Celine, Melissa, selbständig tätige Sexarbeiterinnen, Lara Freudmann Betreiberin des „Haus9“, seit 2002 in Bremen als Sexarbeiterin tätig und Klaus Fricke, Sprecher des „Haus9“ uns sehr freuen.
Unser zentrales politisches Anliegen in Bremen ist derzeit die Föderung einer Initiative zur Einrichtung eines Runden Tisches Sexarbeit Bremen.
Mit freundlichen Grüßen
Lara Freudmann
– Sexarbeiterin
– Betreiberin des „Haus9“
Vermietung von Betriebsstätten zur gewerblichen Tätigkeit an selbständig in der Sexarbeit tätige Menschen.
http://www.hostessen-meile.com/profile/haus-9-sucht-modelle-55738/
– Mitglied im Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen – BesD e.V. – http://berufsverband-sexarbeit.de/
Klaus Fricke
– Fachmoderator rumänisches Unterforum auf sexworker.at
Sexworker Forum – Netzwerk und Forum für gegenseitige Hilfe und Aufklärung seit 2005. Registriert als internationale NGO mit Sitz in Wien, akreditiert als Verfasserin von Schattenberichten zur Lage von Sexworkern in Ländern in Zentraleuropa an UN’OHCHR, Genf seit 2010 – Mitarbeiter einer UN akkreditierten Nichtregierungsorganisation
– Initiator Projekt Ne-RO-In
Netzwerk zum Austausch von Informationen in Rumänisch und Deutsch für Menschen und Drittparteien
in der Sexarbeit http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=11023&highlight=neroin
– Sprecher „Haus9“
Vermietung von Betriebsstätten zur gewerblichen Tätigkeit an selbständig in der Sexarbeit tätige Menschen, Niedersachsendamm 9, 28277 Bremen
– Initiator des Frühstückstreffens Pro SexWork HB
von Kundinnen, Sexarbeitenden, Betreibenden und anderen Interessierten im Rahmen der Sexwork-Info-Bremen SIB-SWinfoHB@gmx.de Mailingliste
– Mitglied im Berufsverband sexuelle Dienstleistungen
BSD. http://www.bsd-ev.info/
Liebe Organisatoren der Demo gegen den AfD Parteitag,
wie wäre es, wenn ihr den ganzen Wortlaut meines Kommentars zitiert, statt sinnentstellend nur zwei Worte herauszugreifen? Es dürfte Euch nicht entgangen sein, dass auch andere als die aufrufenden Organisationen, denen ich friedliche Absichten unterstelle, zu Aktionen gegen den AfD-Parteitag aufrufen. Auf diese Gruppen bezog sich mein Kommentar. Wenn Euch etwas an Redlichkeit und Wahrheit liegt, dann solltet ihr auf meinen ganzen Kommentar unter http://www.lotharprobst.de verweisen, damit sich selbst jeder ein Urteil bilden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Probst
Lieber Herr Probst,
mit großem Erstaunen habe ich Ihren Kommentar gelesen, in dem Sie dem Bündnis vorwerfen, ihren Kommentar im Weserkurier „sinnentstellt“ zu haben. Das Bündnis hatten Ihre Vorwürfe zurückgewiesen, dass Teile der Gegendemonstranten „offensichtlich“ das Ziel verfolgen, „Randale zu machen und den Parteitag der AfD zu verhindern“. Tobias Helfst vom „Bündnis gegen Nationalismus“ hatte erklärt: „Woher sich die Gewaltphantasien von Herrn Probst speisen, ist mir schleierhaft. Ich frage mich, aus welchen Beweggründen heraus eine antirassistische Demonstration ohne jegliche Anhaltspunkte diskreditiert wird.“
Sie weisen nun den Vorwurf der „Kriminalisierung“ unseres legitimen Protestes als „absurd und infam“ zurück, und behaupten, wir hätten nur „zwei einzelne Worte“ aus Ihrem Kommentar herausgegriffen, um unseren „absurden Vorwurf“ zu begründen. Gerne kommen wir Ihrer Forderung nach, den Kommentar in ganzer Länge nochmal zu verlinken: http://www.lotharprobst.de/fileadmin/user_upload/redakteur/Aktuelles/2015/Gastkommentar_Bremer_Buendnis.pdf
Beim Lesen sollte klar werden, dass Ihre Botschaft keinesfalls „sinnentstellt“ wurde. Ich halte an unserer Darstellung fest, dass der Kommentar versucht, unseren friedlichen Protest zu delegitimieren. Nirgendwo wurde zu „Randale“ oder gar zur Verhinderung des Parteitags aufgerufen. Diese Vorwürfe entspringen entweder Ihrer wilden Phantasie, oder müssen als Versuch betrachtet werden, unsere gemeinsame, breite Demo mit über 80 verschiedenen unterstützenden Organisationen und Initiativen kleinzuschreiben.
Das Bündnis gegen Rechtspopulismus und Rassismus ruft dazu auf, am Samstag massenhaft auf die Straße zu gehen, und (natürlich!) friedlich ein Zeichen zu setzen: Gegen den Rassismus von „PEGIDA“ und Co, aber auch gegen den Rechtspopulismus der AfD, die sich als politischer Arm der „PEGIDA“-Bewegung darstellt. Außerdem streiten wir für Solidarität und soziale Gerechtigkeit, um dem Rassismus den Boden zu entziehen.
Ich würde mich freuen, wenn Sie meine persönliche Antwort ebenfalls auf Ihrer Website veröffentlichen würden.
Mit freundlichen Grüßen,
Sebastian Rave, Mitglied im Vorbereitungskreis des Bündnisses gegen Rechtspopulismus und Rassismus